Die Uni hat angefangen – zwar bisher noch schleppend – aber
nach zwei Wochen ohne wirkliche Aufgabe ist es schön mal wieder was für den
Geist zu tun – dachte ich. Doch es kam anders, zum einen durch Feiertage und
zum anderen lassen die ersten Kurse darauf schließen, dass ich hier ein sehr
entspanntes Semester verleben werde, ohne größere geistige Anstrengungen J. Bisher sind wir ja
leider nur für Kurse an der International School angemeldet, von der wir im
Vorfeld schon gehört haben, dass das Niveau tendenziell eher niedriger ist,
weshalb wir hoffen am kommenden Sonntag einige der wenigen Restplätze am CDHAW
zu bekommen. Die erste Vorlesung hat den Namen „Socio-Economic Development in
China“ und das erste was wir gelernt haben war die Bedeutung einiger Strophen
der chinesischen Nationalhymne und die Bedeutung der Flagge. Die Dozentin war
sehr bemüht, nur an ihrem Englisch müsste sie noch etwas arbeiten, damit man es
als solches identifiziert. Am Dienstag fand an der Uni ein Sportfest statt,
weshalb offiziell alle Kurse ausfallen sollten. Da die International School
aber außen vor ist, sollte mein Kurs stattfinden. Also machte ich mich auf den
Weg zur Uni um an der Tafel zu lesen: „Course will start next week due to the
teachers affair“. Unklar bleibt mit wem der Teacher eine Affaire hat,
aufjedenfall war die Stimmung nach dieser Botschaft – wie sich jeder Denken
kann – nicht die Beste. Also wieder 40 Minuten zurück nach Hause. Am Mittwoch
dann der nächste Versuch. Es ging zu Intercultural Communication. Der Dozent
überraschte durch sehr gutes Englisch und enttäuschte in der Folge durch eine
stark ausgeprägte Selbstdarstellung. Wer auf der Suche nach einem Helden ist,
für den kann ich gerne einen Kontakt herstellen.
Donnerstag und Freitag waren offizielle Feiertage. Zwar
haben weiterhin alle Geschäfte auf und die viele Menschen müssen arbeiten, aber
es war deutlich spürbar, dass viele auch frei
hatten, denn die Straßen waren mit noch mehr Menschen gefüllt als sonst
schon. Zu feiern gab es das Mondfest. Dieser Feiertag wird im Rahmen der
Familie begangen und ist von der Intention vergleichbar mit Weihnachten, nur
das der Mond verehrt wird und es statt Geschenken Mondkuchen gibt. Diese gibt
es in allen möglichen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Da wir sechs
ASBE-Reisende ja auf Zeit familienlos sind, haben wir uns abends getroffen um
zusammen ein Stück Mondkuchen zu essen und dabei den Blick auf die Skyline von
Shanghai zu werfen. Die Temperaturen hier lassen es zu, dass man auch abends in
kurzer Hose draußen sitzen kann:P. Naja,
das nachteilige an chinesischen Feiertagen ist, dass sie nachgeholt werden
müssen. Für uns bedeutet dies – Universität am Wochenende. Die ausgefallenen
Kurse vom Donnerstag und Freitag werden Samstag und Sonntag nachgeholt.
Das Fazit dieser Woche ist bezogen auf die Uni also, dass
wir versuchen am Sonntag einen der wenigen Restplätze am CDHAW zu ergattern, hierbei
handelt es sich um Kurse, die von deutschen Gastdozenten gehalten werden und
daher auch eher deutschem Niveau entsprechen. Wie ich allerdings in einem
vorherigen Post bereits angedeutet habe, sind diese Kurse für uns leider nicht
direkt zugänglich, weshalb ich hoffe, dass es noch Restplätze gibt. Leider
haben in diesem Jahr aber auch nicht alle am CDHAW eingeschrieben Exchange
Students einen Platz in ihren Kursen bekommen, was meine Hoffnung auf Sonntag
noch weiter verringert. Der 22.09 wird also nicht nur für Deutschland ein
richtungsweisender Tag, sondern auch für mich hier in China. Sollte Sonntag
nicht so positiv verlaufen gehe ich eben nur zweimal die Woche zu International
School und schreibe eine Hausarbeit – es gibt aufjedenfall schlimmeres :P.
Zu guter Letzt habe ich mich diese Woche noch mit meinem
Cousin und seiner Freundin getroffen. Beide sind für drei Wochen Gastdozenten
an der Tongji und endlich haben wir es diese Woche geschafft uns mal zu
treffen. Es war schön ein bisschen Familie hier in Asien zu erleben.
So far, I’ll
keep you posted J
Cheers,
Kim
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