Sooo - nachdem ich
mich über eine Woche vor einem neuen Blog gedrückt habe, ist es nun mal
wieder soweit euch auf den neuesten Stand zu bringen. Die letzten 11 Tage waren
sehr ereignisreich und spannend, denn wir sind zum ersten Mal dem stressigen
und lauten Shanghai entflohen.
Unsere Reise ging nach Huan Shang, einer Provinz sechst
Autostunden südlich von Shanghai. Die Reise begann morgens um 7:50 Uhr am
Busbahnhof, denn wir entschieden uns für die siebenstündige Busfahrt für rund
18 EUR, statt für 20 EUR dreizehn Stunden mit dem Zug zu
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Unser Bus auf einem Rastplatz bei Hangzhou |
fahren. Uns erwartete
ein zu einem Drittel vollbesetzter, ranziger, alter Bus mit einem jugendlichen
Busfahrer. Seine Jugendlichkeit sollte unsere Nerven im Reiseverlauf das eine
oder andere Mal auf die Probe stellen, denn das Bremspedal wurde nur im
äußersten Notfall benutzt, lieber wurden zu langsam fahrenden Autos, LKW’s oder
Busse weggehupt oder –gedrängelt. Auch die Schranke an einer Toll-Station ging
nicht schnell genug hoch, sodass er sie kurzerhand einfach umgefahren hat.
Ungünstig war auch, dass wir an nach der einzigen Pause, jemanden am Rastplatz
vergessen haben - obwohl er dreimal
durchgezählt hat – und wir deshalb kurzerhand ein wildes Wendemanöver hinlegen
mussten um den vergessenen Mitreisenden wieder einzusammeln. Ohne
weitere nennenswerte Vorkommnisse sind wir dann doch wohlbehalten und sicher an
unserem Ziel in Tunxi angekommen.
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The Driver |
Dort erwartete uns schon Steven, der Hostelvater, der uns
netterweise vom Busbahnhof zum Hostel brachtet. Schnell hat sich
herausgestellt, dass wir mit unserer Hostelwahl ins Schwarze getroffen haben.
Sind wir doch ohne großartigen Plan losgereist, konnte uns Steven, als
ehemaliger Tourguide, sehr viele nützliche Hinweise geben. So organisierte er
uns zunächst für unseren gesamten Aufenthalt ein Auto samt Fahrer. Dieser hat
uns immer gewissenhaft von A nach B gebracht und während unserer Ausflüge ein
bisschen Zeit für sich gehabt ;).
So haben wir direkt nach
der Ankunft noch zwei altertümliche Dörfer aus der Tang-Dynastie besucht, die
kaum von Touristen besucht werden, was ihnen eine unglaubliche Authentizität
gegeben hat.
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Alles wird selbst angebaut |
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Endlich oben angekommen |
Nach einem reichhaltigen und sehr leckeren Abendessen welches uns Stevens Frau für 3,50 EUR zubereitet hat, ginge der erste Tag sehr
früh zu Ende, denn der nächste Tag sollte schon um halb 6 beginnen. Es stand
der Aufstieg auf den Mount Huan Shang bevor. Die von Nebel umgebenen Berge
dienten angeblich als Inspiration für den Film Avatar. Unsere Fahrer sammelte
uns pünktlich um halb 7 ein, nachdem wir zur Stärkung gebratenen Reis als
Frühstück serviert bekommen haben. Die Fahrt ging in die 70 Kilometer entfernte
Basisstation der 7 Kilometerlangen Ostroute rauf auf den Huan Shang. Zu diesem
Zeitpunkt hatte wir hatten noch die Wahl zwischen einer 10 minütigen Fahrt mit
der Seilbahn für 10 EUR, oder einem 2,5 Stündigen anstrengenden Marsch tausende
Stufen umfassend. In unserem Hochmut entschieden wir uns für letztere Variante,
eine Entscheidung die wir mehrmals verflucht haben, die uns letztendlich aber
mit Stolz erfüllt es geschafft zu haben. Ich denke die Bilder
sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Kommentierung – es war einfach
unbeschreiblich dieses Kunstwerk der Natur bestaunen zu dürfen J.
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Auf dem Weg hinauf. |
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Zwischendurch zogen immer wieder Nebelschwaden durch die Täler |
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Mit uns waren auch eine Gruppe koreanischer Mönche unterwegs |
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Es war schon sehr hoch. |
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Mit jedem Meter gen Gipfel wurde auch die Verpflegung teurer. |
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Es gibt dankbarere Jobs. |
Am letzten Tag haben
wir dann noch einen Bamboo-Forest besucht und ein drittes Dorf das seit einiger
Zeit zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dies war leider auch der Grund dafür,
dass die Touristen in Massen durch die engen Gassen getrieben wurden und von
Menschen mit Megaphonen erklärt bekommen haben, was sie gerade sehen. Die
Taktik der Chinesen ist ja die Folgende – angucken, mit drei Kameras jeweils 20
Fotos machen und weiter rennen.
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Crepes auf chinesisch. |
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Feldarbeiter mit O-Beinen. |
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Das Fleisch hat die Farbe der Wand - hängt wahrscheinlich auch schon ein paar Tage dort. |
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Jaja, die Chinesen, fotografieren uns heimlich und wenn man ganz offensichtlich zurück knipst gucken sie böse. |
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Vom Leben gezeichnet |
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Ich werde immer mehr zum Chinesen, einfach ganz stumpf fremde Leute fotografieren.. |
Sonntag ging es dann morgens um 9 mit einem
Doppeldeckerbus zurück nach Shanghai -
der Busfahrer war zum Glück nicht derselbe. Insgesamt waren es
beeindruckende und gleichsam anstrengende Tage. Geblieben ist einzig die Frage,
ob Steven wirklich Steven heißt. Dieser Verdacht erwuchs in mir spätestens
nachdem sich seine Tochter als Nature vorstellte :D .
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