Freitag, 20. September 2013

Uni-Start & die liebe Verwandtschaft

Die Uni hat angefangen – zwar bisher noch schleppend – aber nach zwei Wochen ohne wirkliche Aufgabe ist es schön mal wieder was für den Geist zu tun – dachte ich. Doch es kam anders, zum einen durch Feiertage und zum anderen lassen die ersten Kurse darauf schließen, dass ich hier ein sehr entspanntes Semester verleben werde, ohne größere geistige Anstrengungen J. Bisher sind wir ja leider nur für Kurse an der International School angemeldet, von der wir im Vorfeld schon gehört haben, dass das Niveau tendenziell eher niedriger ist, weshalb wir hoffen am kommenden Sonntag einige der wenigen Restplätze am CDHAW zu bekommen. Die erste Vorlesung hat den Namen „Socio-Economic Development in China“ und das erste was wir gelernt haben war die Bedeutung einiger Strophen der chinesischen Nationalhymne und die Bedeutung der Flagge. Die Dozentin war sehr bemüht, nur an ihrem Englisch müsste sie noch etwas arbeiten, damit man es als solches identifiziert. Am Dienstag fand an der Uni ein Sportfest statt, weshalb offiziell alle Kurse ausfallen sollten. Da die International School aber außen vor ist, sollte mein Kurs stattfinden. Also machte ich mich auf den Weg zur Uni um an der Tafel zu lesen: „Course will start next week due to the teachers affair“. Unklar bleibt mit wem der Teacher eine Affaire hat, aufjedenfall war die Stimmung nach dieser Botschaft – wie sich jeder Denken kann – nicht die Beste. Also wieder 40 Minuten zurück nach Hause. Am Mittwoch dann der nächste Versuch. Es ging zu Intercultural Communication. Der Dozent überraschte durch sehr gutes Englisch und enttäuschte in der Folge durch eine stark ausgeprägte Selbstdarstellung. Wer auf der Suche nach einem Helden ist, für den kann ich gerne einen Kontakt herstellen.

Donnerstag und Freitag waren offizielle Feiertage. Zwar haben weiterhin alle Geschäfte auf und die viele Menschen müssen arbeiten, aber es war deutlich spürbar, dass viele auch frei  hatten, denn die Straßen waren mit noch mehr Menschen gefüllt als sonst schon. Zu feiern gab es das Mondfest. Dieser Feiertag wird im Rahmen der Familie begangen und ist von der Intention vergleichbar mit Weihnachten, nur das der Mond verehrt wird und es statt Geschenken Mondkuchen gibt. Diese gibt es in allen möglichen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Da wir sechs ASBE-Reisende ja auf Zeit familienlos sind, haben wir uns abends getroffen um zusammen ein Stück Mondkuchen zu essen und dabei den Blick auf die Skyline von Shanghai zu werfen. Die Temperaturen hier lassen es zu, dass man auch abends in kurzer Hose draußen sitzen kann:P.  Naja, das nachteilige an chinesischen Feiertagen ist, dass sie nachgeholt werden müssen. Für uns bedeutet dies – Universität am Wochenende. Die ausgefallenen Kurse vom Donnerstag und Freitag werden Samstag und Sonntag nachgeholt.

Das Fazit dieser Woche ist bezogen auf die Uni also, dass wir versuchen am Sonntag einen der wenigen Restplätze am CDHAW zu ergattern, hierbei handelt es sich um Kurse, die von deutschen Gastdozenten gehalten werden und daher auch eher deutschem Niveau entsprechen. Wie ich allerdings in einem vorherigen Post bereits angedeutet habe, sind diese Kurse für uns leider nicht direkt zugänglich, weshalb ich hoffe, dass es noch Restplätze gibt. Leider haben in diesem Jahr aber auch nicht alle am CDHAW eingeschrieben Exchange Students einen Platz in ihren Kursen bekommen, was meine Hoffnung auf Sonntag noch weiter verringert. Der 22.09 wird also nicht nur für Deutschland ein richtungsweisender Tag, sondern auch für mich hier in China. Sollte Sonntag nicht so positiv verlaufen gehe ich eben nur zweimal die Woche zu International School und schreibe eine Hausarbeit – es gibt aufjedenfall schlimmeres :P.

Zu guter Letzt habe ich mich diese Woche noch mit meinem Cousin und seiner Freundin getroffen. Beide sind für drei Wochen Gastdozenten an der Tongji und endlich haben wir es diese Woche geschafft uns mal zu treffen. Es war schön ein bisschen Familie hier in Asien zu erleben.

So far, I’ll keep you posted J
Cheers,


Kim

First Trip – 7 Kilometer, 2.5 Stunden, 1000 Höhenmeter & Stufen, Stufen, Stufen

Sooo -  nachdem ich mich über eine Woche vor einem neuen Blog gedrückt habe, ist es nun mal wieder soweit euch auf den neuesten Stand zu bringen. Die letzten 11 Tage waren sehr ereignisreich und spannend, denn wir sind zum ersten Mal dem stressigen und lauten Shanghai entflohen.

Unsere Reise ging nach Huan Shang, einer Provinz sechst Autostunden südlich von Shanghai. Die Reise begann morgens um 7:50 Uhr am Busbahnhof, denn wir entschieden uns für die siebenstündige Busfahrt für rund 18 EUR, statt für 20 EUR dreizehn Stunden mit dem Zug zu
Unser Bus auf einem Rastplatz bei Hangzhou
fahren. Uns erwartete ein zu einem Drittel vollbesetzter, ranziger, alter Bus mit einem jugendlichen Busfahrer. Seine Jugendlichkeit sollte unsere Nerven im Reiseverlauf das eine oder andere Mal auf die Probe stellen, denn das Bremspedal wurde nur im äußersten Notfall benutzt, lieber wurden zu langsam fahrenden Autos, LKW’s oder Busse weggehupt oder –gedrängelt. Auch die Schranke an einer Toll-Station ging nicht schnell genug hoch, sodass er sie kurzerhand einfach umgefahren hat. Ungünstig war auch, dass wir an nach der einzigen Pause, jemanden am Rastplatz vergessen haben  - obwohl er dreimal durchgezählt hat – und wir deshalb kurzerhand ein wildes Wendemanöver hinlegen mussten um den vergessenen Mitreisenden wieder einzusammeln. Ohne weitere nennenswerte Vorkommnisse sind wir dann doch wohlbehalten und sicher an unserem Ziel in Tunxi angekommen.


The Driver
Dort erwartete uns schon Steven, der Hostelvater, der uns netterweise vom Busbahnhof zum Hostel brachtet. Schnell hat sich herausgestellt, dass wir mit unserer Hostelwahl ins Schwarze getroffen haben. Sind wir doch ohne großartigen Plan losgereist, konnte uns Steven, als ehemaliger Tourguide, sehr viele nützliche Hinweise geben. So organisierte er uns zunächst für unseren gesamten Aufenthalt ein Auto samt Fahrer. Dieser hat uns immer gewissenhaft von A nach B gebracht und während unserer Ausflüge ein bisschen Zeit für sich gehabt ;). 





So haben wir direkt nach der Ankunft noch zwei altertümliche Dörfer aus der Tang-Dynastie besucht, die kaum von Touristen besucht werden, was ihnen eine unglaubliche Authentizität gegeben hat.























Alles wird selbst angebaut 
Endlich oben angekommen
Nach einem reichhaltigen und sehr leckeren Abendessen welches uns Stevens Frau für 3,50 EUR zubereitet hat, ginge der erste Tag sehr früh zu Ende, denn der nächste Tag sollte schon um halb 6 beginnen. Es stand der Aufstieg auf den Mount Huan Shang bevor. Die von Nebel umgebenen Berge dienten angeblich als Inspiration für den Film Avatar. Unsere Fahrer sammelte uns pünktlich um halb 7 ein, nachdem wir zur Stärkung gebratenen Reis als Frühstück serviert bekommen haben. Die Fahrt ging in die 70 Kilometer entfernte Basisstation der 7 Kilometerlangen Ostroute rauf auf den Huan Shang. Zu diesem Zeitpunkt hatte wir hatten noch die Wahl zwischen einer 10 minütigen Fahrt mit der Seilbahn für 10 EUR, oder einem 2,5 Stündigen anstrengenden Marsch tausende Stufen umfassend. In unserem Hochmut entschieden wir uns für letztere Variante, eine Entscheidung die wir mehrmals verflucht haben, die uns letztendlich aber mit Stolz erfüllt es geschafft zu haben. Ich denke die Bilder sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Kommentierung – es war einfach unbeschreiblich dieses Kunstwerk der Natur bestaunen zu dürfen J

Auf dem Weg hinauf.
Zwischendurch zogen immer wieder Nebelschwaden durch die Täler

Mit uns waren auch eine Gruppe koreanischer Mönche unterwegs 

Es war schon sehr hoch.




Mit jedem Meter gen Gipfel wurde auch
die Verpflegung teurer.

Es gibt dankbarere Jobs.


















Am letzten Tag haben wir dann noch einen Bamboo-Forest besucht und ein drittes Dorf das seit einiger Zeit zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dies war leider auch der Grund dafür, dass die Touristen in Massen durch die engen Gassen getrieben wurden und von Menschen mit Megaphonen erklärt bekommen haben, was sie gerade sehen. Die Taktik der Chinesen ist ja die Folgende – angucken, mit drei Kameras jeweils 20 Fotos machen und weiter rennen. 



Crepes auf chinesisch.

Feldarbeiter mit O-Beinen.


Das Fleisch hat die Farbe der Wand - hängt wahrscheinlich
auch schon ein paar Tage dort.

Jaja, die Chinesen, fotografieren uns heimlich
und wenn man ganz offensichtlich zurück knipst
gucken sie böse.


Vom Leben gezeichnet


Ich werde immer mehr zum Chinesen, einfach
ganz stumpf fremde Leute fotografieren..

Sonntag ging es dann morgens um 9 mit einem Doppeldeckerbus zurück nach Shanghai -  der Busfahrer war zum Glück nicht derselbe. Insgesamt waren es beeindruckende und gleichsam anstrengende Tage. Geblieben ist einzig die Frage, ob Steven wirklich Steven heißt. Dieser Verdacht erwuchs in mir spätestens nachdem sich seine Tochter als Nature vorstellte :D .

Montag, 9. September 2013

Der typische Wahnsinn und ein wenig Sightseeing

Bitte recht freundlich
Guide & Photographer
Der letzte Eintrag ist noch gar nicht so lange her, aber irgendwie passiert hier so viel, dass ich sonst die Hälfte vergesse, wenn ich nicht heute schon wieder was schreibe. Das Gute ist, ihr lest den Blog ja freiwillig :P.

Was ist also alles passiert in den letzten beiden Tagen. Zunächst haben wir wie typische Touris einen Tour durch die Altstadt von Shanghai gemacht. Unser Guide und Fotograf in Personalunion Susanne hat uns vier Stunden lang durch die verbliebenen Reste der Shanghaier Altstadt geführt. Es war beeindruckend zu sehen wie nah Vergangenheit und Gegenwart bei einander liegen und wie leider immer mehr des traditionellen Shanghai’s neuen Hochhäusern weichen muss. Auf unserem Weg sind wir vielen Chinesen begegnet die uns zunächst verwundert und dann aufgeschlossen begegnet sind. Ich nehme an, dass sich normalerweise keine Touristen in Gassen rumtreiben die so eng sind, dass man nur hintereinander herlaufen kann. Doch so eng die Straße/Gasse auch sein mag, ein Roller passt immer noch durch. Ich bin mir sowieso nicht sicher was die größere Plage ist hier, die Rollerfahrer, Fahrradfahrer oder Autofahrer. Der Fußgänger ist in diesem Beziehungsgeflecht aufjedenfall das Ende der Nahrungskette und „geht“ sehr gefährlich. Ampeln und Zebrastreifen sind hier nur für die Optik. Wie dem auch sei, die Tour war in jedem Fall ein voller Erfolg und neben vielen tollen Orten ist uns auch die eine oder andere Eigenart der Chinesen bewusst geworden. Aber ich denke auch hier gilt einfach nur # yolo. Den Tag ausklingen lassen haben wir dann am Bund, wo wir uns die Skyline von Pudong und das treiben der Menschen bewundert haben. Es gibt nicht viele Orte – einen Ort – an dem ich lieber wäre, aber so langsam realisiere ich, dass ich wirklich in SH lebe.  
Mit Lüftung hinten und vorne

Schlafanzug # YOLO 
In Urin gekochte Eier
Gerade noch geschwommen 


True Story

The Bund

Ja genau da geht's lang

Endlich mal ein ruhiges Plätzchen
Den Sonntag haben wir zum Großteil im Yuyuan Garden verbracht und uns gegen Abend auf dem Weg in das Herz von Shanghai gemacht. Den People Square / Nanjing Road. Man muss sagen, hier gibt es kein Wochenende, die Geschäfte haben 7 Tage die Woche von 8 Uhr – 22 Uhr, so dass die Hölle los war. Wir haben eigentlich wenig Zeit damit verbracht in Geschäfte zu gucken, sondern uns dann auf dem Weg zu unserem ersten Fake-Market gemacht. Dieser befindet sich auf der East Nanjing Road in einem richtigen Center voller „faked-items“. Ich glaube das ist das erste Kaufhaus für Mann und Frau, denn neben Taschenläden gibt es unzählige Geschäfte mit Elektroartikeln zu mehr als erschwinglichen Preisen. Natürlich darf dort auch das Handeln nicht zu kurz kommen. Wenn eine Tasche anfangs 1000 RMB kostet und am Ende ohne viel Verhandlungsanstrengungen nur noch 130 RMB ist das eine gute Quote. Das war definitiv nicht mein letzter Besuch dort.


Heute hatten wir dann unser erstes Gespräch mit jemandem der unsere Ratlosigkeit in Sachen Uni-Anmeldung und Kurswahl etwas aufhellen konnte. Obwohl das Semester für locals bereits heute begonnen hat, fangen die International Students erst kommende Woche bzw. an manchen Fakultäten erst die Woche darauf an. Insgesamt können wir Kurse an drei verschiedenen Fakultäten wählen – klingt im ersten Moment viel, aber das können wir noch nicht beurteilen, da angeblich noch nicht 100% feststeht, welche Kurse überhaupt angeboten werden im kommenden Semester. Nochmal der Hinweis, dass Semester für die locals läuft bereits!! Aber in Sachen Organisation läuft hier wirklich alles nur sehr schleppend. Der Tag hatte aber dennoch ein gutes Ende, den wir konnten uns endlich bei der Polizei anmelden, nachdem wir heute Morgen unsere Miete für die nächsten drei Monate gezahlt haben und zu Belohnung gab es dann auch noch eine einstündige Ganzkörpermassage für umgerechnet 10 EUR. Zwar wurde diese komplett angezogen durchgeführt, aber gut war sie dennoch. Meine Rückenschmerzen durch die steinharte Matratze in meinem Zimmer sind für den Moment sogar ganz weg.


In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht - morgen früh geht der Wecker um 7 weil wir wiedermal zur Uni müssen, in der Hoffnung, dass wir uns endlich anmelden können. 

Samstag, 7. September 2013

China = Wegwerfgesellschaft, Umweltverschmutzer und Treibhausgase? - Denkste!

Diesem Thema möchte ich gerne einen extra Post widmen, denn ich habe hier sehr interessante l Dinge beobachtet - außerdem ist es 3 Uhr morgens und ich bin immernoch nicht müde.

1. Ein Großteil / fast alle Roller oder Motorräder die hier unterwegs sind  und denen ich begegnet bin hätten mich fast umgefahren. Dies liegt daran, dass man sie einfach nicht hört, da sie elektronisch betrieben werden und deshalb keinerlei Geräusche von sich geben. Wenn die Chinesen keine Hup-Kultur hätten, wäre der Straßenverkehr total geräuscharm. Da jedoch die Hupe jedoch für eine Dauerbeschallung sorgt und die Funktion eines "Hallo ich bin hier, ich komme aus irgendeiner Straße jetzt auf die Kreuzung und fahre weiter egal, ob du anhälst oder nicht" erfüllt, ist der Straßenverkehr sehr laut, aber wenigstens Umweltschonend.

2. Ich habe noch nie so viele Fahrräder mit Elektromotor gesehen.

3. Die Busse in der Innenstadt fahren wie in San Francisco elektrisch mittels Stromleitungen.

3. Im Walmart, Family Mart und Linping Supermarkt kosten Plastiktüten Geld. Vor allem bei Walmart hätte ich dies nicht gedacht, da man in den U.S.A. ja bekanntlich gratis Tüten ohne Ende für seine Einkäufe bekommt.

4. Im chinesischen Restaurant heute haben sogar Servietten Geld gekostet. Hierbei ist es fraglich ob damit vorrangig einfach zusätzlich Geld verdient werden soll, oder tatsächlich die Umwelt geschont werden soll.

Insgesamt ist es natürlich zu einfach diese Beispiele auf das komplette Land zu übertragen, aber die Ansätze erwecken in mir den Anschein, als wäre den Chinesen die Umwelt nicht gänzlich egal.

Grüne Grüße aus Shanghai und gute Nacht.
Kim

Ankommen



Randi, Mira, Susanne & viele Menschen
Die ersten drei Tage sind nun um und ich bin endlich angekommen. Körperlich bin ich schon am Donnerstagabend nach rund 20 stündiger Reise von Tür zu Tür in unserer Wohnung angekommen, doch erst nach drei Tagen bin ich auch mental hier angekommen und habe realisiert, dass ich nun wirklich die nächsten vier Monate hier leben werde. Hier das ist im 21. Stock im Stadtteil Hongkou, Shanghai, China. Der Flug war insgesamt sehr angenehm und verging schneller als ich dachte. Am Flughafen Pudong angekommen war auch die Einreise sehr unproblematisch, vor allem wenn ich bedenke was für eine Prozedur das in den U.S.A. ist. Vom Flughafen ging es mit der Metro zunächst in die Innenstadt. Zur Rushhour mit Gepäck gibt es wirklich schönere Orte.

Bei leichtem Nieselregen verließ ich dann die Metro am Exit 3 der Linping Road wo ich von Anna und Sina in Empfang genommen wurde. Nachdem das Gepäck schnell in der Wohnung verstaut war ging es gleich wieder los zum Walmart, wo Bettdecke und Kopfkissen, sowie das nötigste für die Wohnung gekauft werden musste. Leider war ich viel zu müde wirklich was von meiner Umgebung wahrzunehmen, aber der Walmart hat seinen amerikanischen Geschwistern wirklich keine Ehre bereitet. Die Mäuse Familie die durch die Lebensmittelabteilung gehüpft ist, wäre eine Freude für die deutsche Lebensmittelbehörde gewesen, aber hier ist offensichtlich viel entspannter. Interessant war, dass zwischen den Rolltreppen im Walmart auch Regale waren und eine Mitarbeiterin damit beauftragt war, die ganze Zeit mit der Rolltreppe hoch und wieder runter zu fahren um die Regale aufzuräumen. Das war ein sehr witziger Anblick.


Gespanntes Warten auf das was kommt.
Danach ging es direkt nach Hause und ab ins Bett, denn der nächste Morgen sollte schon um 6 Uhr beginnen. Am Freitag stand dann nämlich die Registrierung in der Uni auf dem Plan. Es sollte um 8:30 Uhr los gehen, aber wir haben gehört, dass man besser früher da ist, damit man nicht so lange warten muss. Pünktlich um kurz nach 8 Uhr haben wir uns dann also vor den Raum gesetzt und mit der Zeit wurde es immer voller. Kurz nach halb 9 ging es dann auch los, sodass wir um 9 schon wieder fertig waren – ergebnislos. Weil so viele Austauschstudenten da sind und sowieso noch ein Dokument fehlt, sollen wir am Dienstag wiederkommen. Gut nur, dass es ausdrücklich hieß, dass die Registrierung nur noch am Freitag geht. Da war es dann auch nebensächlich, dass wir am Nachmittag erfahren haben, dass wir sowieso am falschen Ort waren. Aber das haben wir nicht gemerkt und die Chinesen offensichtlich auch nicht. Ein Erfolgserlebnis folgte dann aber sofort, innerhalb kürzester Zeit haben wir an einem dubiosen Straßenshop eine chinesische Simkarte erstanden.

Zack Simkarte gekauft!
Für 35 RMB (ca. 4 EUR) surfen wir einen Monat lang im Internet und zahlen für jede SMS und jeden Anruf 0,01 EUR. An dieser Preispolitik könnten sich die deutschen Anbieter mal ein Beispiel nehmen. Außerdem braucht man dazu weder einen Ausweiß noch irgendwelche anderen Papiere - herrlich unkompliziert. China Unicom heißt der Anbieter für alle die zukünftig mal hier sind. Diese 35 RMB haben sich auch in kürzester Zeit amortisiert, denn Internet erleichtert das Leben und Zurechtkommen hier ungemein.  
So ihr Lieben,

es ist vollbracht – der erst Blogeintrag. Ich finde dies ist ein sehr guter Weg euch auf dem Laufenden zu halten. So erreiche ich euch alle auf einmal und keiner kommt zu kurz. Während ich jetzt vor mich hinschreibe, sitze ich mit Susanne und Mira in 12.500 m über der Erde und reise mit 926 Km/h Richtung Istanbul. Dem ersten Ziel einer – im wahrsten Sinne des Wortes – langen Reise. In gut 14 Stunden werde ich dann das finale Ziel erreicht haben - Shanghai 

Let the adventure begin
Zum ersten Mal seit geraumer Zeit habe ich wirklich Zeit, denn die letzten Wochen und vor allem Tage waren gezeichnet von Uni- und Vorbereitungsstress. Ich frage mich nur, ob dies gerade die Ruhe nach oder vor dem Sturm ist?! Vor mir liegen spannende und aufregende Monate in Shanghai und auf diesem Blog versuche ich euch zumindest virtuell an meinem Leben teilhaben zulassen.  

Warum bin ich also auf dem Weg nach Shanghai? Im Rahmen des Asian Studies in Business Economics (ASBE) Programm bin ich einer von sechs auserwählten Studenten der UPB die das Glück haben an die Tongji University in Shanghai zu gehen. Mit mir gehen außerdem Anna, Sina, Mira, Susanne und Randi, wobei ich zusammen mit Anna und Sina eine (hoffentlich) schöne Wohnung beziehe. Ich habe gehört sie liegt im 21. Stock, wenn der Ausblick schön ist, gibt’s vielleicht bald ein Foto. Außer uns sind nochmal fünf Kommilitonen/innen in Peking. Wundert euch also nicht, wenn es auch mal Bilder von mir aus Peking gibt.

In den nächsten Tagen wird sich nun also zeigen wie viel die Vorbereitung wirklich wert war und wie groß der Unterschied zwischen Theorie und Praxis wirklich ist. Ich erinnere mich noch gut an die LSI Zeit in Bochum im März diesen Jahres, als ich in 3 Wochen in die Kunst des Mandarin eingeweiht wurde. Wie viel ich jetzt noch weiß wird sich erst morgen zeigen, aber ich bin da nicht sehr optimistisch. Auf die kulturellen Unterschiede sollte ich theoretisch ja vorbereitet sein, da mache ich mir keine allzu großen Sorgen vorerst. Spannender wird da die Frage des Essens und zurechtfinden. Auch wenn ich schon ein bisschen rumgekommen bin, begegne ich dem Ganzen mit einer gehörigen Portion Respekt. Nachdem es also morgen direkt in die Wohnung geht müssen wir am Freitag bereits in die Uni und uns dort anmelden, Kurse wählen, außerdem bei der Polizei anmelden und bestimmt noch 100 andere Dinge erledigen. Ich werde aber versuchen euch so schnell es mir eben möglich ist mit Neuigkeiten zu versorgen.

Bis dahin, tut nichts was ich nicht auch tun würde ;)


Kim