Der Dezember neigt sich so
langsam dem Ende entgegen und somit auch meine Zeit in China. Je länger ich
hier bin, desto schneller vergeht die Zeit. Was nicht zuletzt vermutlich auch
mit den gefühlt 100 Seminararbeiten und Präsentationen zu tun hat.
Zum einen
schreibe ich derzeit eine über den chinesischen Energiebedarf und welche
Konsequenzen dies für die chinesische Außenpolitik hat. Eigentlich ganz
interessant und deshalb nur schwer auf 2000 Wörter zu erörtern. Interessant
ist auch wich China zukünftig den steigenden eigenen Energiebedarf decken will.
Schon heute importiert das Reich der Mitte nahezu so viel Rohstoffe wie die
U.S.A. und deckt den Bedarf nur noch zur Hälfte mit eigenen Ressourcen. Die
Abhängigkeit steigt und die Vorkommen verknappen – neue Wege bzw. Methoden sind
deshalb zwingend notwendig. Gleichzeitig nimmt das Umweltbewusstsein auch in
China kontinuierlich zu, d.h. die Lösung muss umweltverträglich und effizient
sein. Insb. die Wasser Knappheit in vielen Teilen Chinas ist ein weiterer
Parameter der nicht zu vernachlässigen ist. Sonst beschäftige ich mich noch mit
der Bedeutung von westlichem Essen für Chinesen. Hierzu haben wir „Paderborner“
70 Interviews geführt um die Rolle und Bedeutung von westlichem Essen für
Chinesen zu identifizieren. Eigentlich ein sehr spannendes Thema und die
Ergebnisse werden vielleicht überraschen. Mir ist schon mehrfach aufgefallen,
dass eigentlich nur „Westler“ westliche Lokalitäten aufsuchen – egal ob Fast
Food oder Restaurant. Dennoch boomt westliches Essen in Fernost – was mag wohl
der Grund dafür sein? Die letzte Hausarbeit befasst sich mit Intellectual
Property Rights. Ein spannendes Thema insb. in/für China. Ich habe mich mit dem
Shanzhai-Phenomen befasst, dem stupiden abkupfern von erfolgreichen Produkten.
Gerade für Europäer und Nordamerikaner ist die „Copycat-Culture“ der
chinesischen Industrie –zurecht- ein Dorn im Auge. Die Frage die sich
allerdings stellt ist, inwiefern eine Kopierkultur zukünftig zu Innovationen
führt und ob nicht auch heutige Industrienationen genauso begonnen haben?
Erfolgreiche Produkte kopieren um so das unternehmerische Risiko zu minimieren
hört sich im ersten Moment nicht allzu verkehrt an. Ein interessanter Aspekt
ist in diesem Zusammenhang auch welchen Einfluss die chinesische Kultur auf
diesen Umstand hat und wie letztendlich auch westliche Unternehmen davon
profitieren können.
Ihr seht ich befasse mich hier
mit der vollen Bandbreite und durchaus interessanten Themen. Leider tragen die
dazugehörigen Vorlesungen nur nicht zu einem besseren Verständnis der Materien
bei. Selbststudium ist also angesagt. Bei weiteren Fragen zu den Themen immer
melden J .
Neben der ganzen Lernerei kommt
aber auch die Freizeit nicht zu kurz. Auf der Suche nach Weihnachtsstimmung
sind wir endlich fündig geworden und haben den einzigen Weihnachtsmarkt in Shanghai
besucht. Selbstverständlich wimmelte es auf dem von Europäern organisierten
Weihnachtsmarkt auch nur von Europäern. Aber ich muss sagen uns allen hat der
Ausflug in die Vorweihnachtszeit sehr gut gefallen, denn insgesamt ist die
Vorweihnachtszeit sehr unvorweihnachtlich, was verständlich ist, da Weihnachten
in der chinesischen Kultur keinerlei Rolle spielt.
Soviel von mir. Bis bald
Kim
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