Montag, 6. Januar 2014

Weihnachtsfeeling Fehlanzeige


Der Dezember neigt sich so langsam dem Ende entgegen und somit auch meine Zeit in China. Je länger ich hier bin, desto schneller vergeht die Zeit. Was nicht zuletzt vermutlich auch mit den gefühlt 100 Seminararbeiten und Präsentationen zu tun hat. 

Zum einen schreibe ich derzeit eine über den chinesischen Energiebedarf und welche Konsequenzen dies für die chinesische Außenpolitik hat. Eigentlich ganz interessant und deshalb nur schwer auf 2000 Wörter zu erörtern. Interessant ist auch wich China zukünftig den steigenden eigenen Energiebedarf decken will. Schon heute importiert das Reich der Mitte nahezu so viel Rohstoffe wie die U.S.A. und deckt den Bedarf nur noch zur Hälfte mit eigenen Ressourcen. Die Abhängigkeit steigt und die Vorkommen verknappen – neue Wege bzw. Methoden sind deshalb zwingend notwendig. Gleichzeitig nimmt das Umweltbewusstsein auch in China kontinuierlich zu, d.h. die Lösung muss umweltverträglich und effizient sein. Insb. die Wasser Knappheit in vielen Teilen Chinas ist ein weiterer Parameter der nicht zu vernachlässigen ist. Sonst beschäftige ich mich noch mit der Bedeutung von westlichem Essen für Chinesen. Hierzu haben wir „Paderborner“ 70 Interviews geführt um die Rolle und Bedeutung von westlichem Essen für Chinesen zu identifizieren. Eigentlich ein sehr spannendes Thema und die Ergebnisse werden vielleicht überraschen. Mir ist schon mehrfach aufgefallen, dass eigentlich nur „Westler“ westliche Lokalitäten aufsuchen – egal ob Fast Food oder Restaurant. Dennoch boomt westliches Essen in Fernost – was mag wohl der Grund dafür sein? Die letzte Hausarbeit befasst sich mit Intellectual Property Rights. Ein spannendes Thema insb. in/für China. Ich habe mich mit dem Shanzhai-Phenomen befasst, dem stupiden abkupfern von erfolgreichen Produkten. Gerade für Europäer und Nordamerikaner ist die „Copycat-Culture“ der chinesischen Industrie –zurecht- ein Dorn im Auge. Die Frage die sich allerdings stellt ist, inwiefern eine Kopierkultur zukünftig zu Innovationen führt und ob nicht auch heutige Industrienationen genauso begonnen haben? Erfolgreiche Produkte kopieren um so das unternehmerische Risiko zu minimieren hört sich im ersten Moment nicht allzu verkehrt an. Ein interessanter Aspekt ist in diesem Zusammenhang auch welchen Einfluss die chinesische Kultur auf diesen Umstand hat und wie letztendlich auch westliche Unternehmen davon profitieren können.

Ihr seht ich befasse mich hier mit der vollen Bandbreite und durchaus interessanten Themen. Leider tragen die dazugehörigen Vorlesungen nur nicht zu einem besseren Verständnis der Materien bei. Selbststudium ist also angesagt. Bei weiteren Fragen zu den Themen immer melden J .
Neben der ganzen Lernerei kommt aber auch die Freizeit nicht zu kurz. Auf der Suche nach Weihnachtsstimmung sind wir endlich fündig geworden und haben den einzigen Weihnachtsmarkt in Shanghai besucht. Selbstverständlich wimmelte es auf dem von Europäern organisierten Weihnachtsmarkt auch nur von Europäern. Aber ich muss sagen uns allen hat der Ausflug in die Vorweihnachtszeit sehr gut gefallen, denn insgesamt ist die Vorweihnachtszeit sehr unvorweihnachtlich, was verständlich ist, da Weihnachten in der chinesischen Kultur keinerlei Rolle spielt.

Soviel von mir. Bis bald

Kim   





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